• Bibelarbeit

    Bibelarbeit – herausfordernd aber so segensreich.

    Jambo (Hallo), ich bin Ruth, gebürtige Kielerin, aber seit 1985 in Likasi im jetzigen Kongo als Missionarin tätig. Ich freue mich sehr euch regelmäßig über meine Arbeit auf dem Laufenden halten zu können.

    Bei der Gemeindearbeit gibt es verschiedene Bereiche: Evangelisation, Unterweisung, Bibelschule, Frauenarbeit, Kinder- und Jugendarbeit. Manches hatte schon sein festes Gefüge, als ich hier ankam. Bei der Kinder- und Jugendarbeit ergab sich aber ein Neuanfang. Bei einer überörtlichen Zusammenkunft der verantwortlichen Brüder in unserer Umgebung, wurde festgestellt, dass in vielen Gemeinden die Sonntagschularbeit nicht gut läuft. So sollten die Missionare sich intensiver um diesen Bereich kümmern. Erika Dannat war zu diesem Zeitpunkt auf Deutschlandaufenthalt. So stand ich erstmal alleine da, wollte es aber nicht im Alleingang angehen. Ich sprach erstmal Bruder Mukabila an. Er war ein sehr begabter Bruder. Das Unterrichten lag ihm im Blut, musikalisch und künstlerisch ragte er von anderen Geschwistern hervor. Und er war immer bereit, sich einzusetzen. Er nahm Kontakt zu zwei weiteren Brüdern auf, beide Direktoren und schon in die Sonntagschularbeit involviert. Zu unserem ersten Treffen kamen noch einige Älteste, die mehr als Ratgeber dabei waren.

    Bibelarbeit ist herausfordernd

    Es hat mich total überwältigt, dass Bruder Mukabila schon die Grundlagen für das erste Sonntagschulseminar ausgearbeitet hatte und uns vorstellte. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, wie man das Ganze anpackt. Es hat sich seitdem für mich erwiesen, dass es ganz gut ist, erstmal abzuwarten, was von Seiten der anderen kommt. Wenn finanziell etwas gebraucht wurde, habe ich mich auch nicht gleich gemeldet. Und ich merkte, dass auch die anderen nicht erwarteten, dass ich alles übernehme. Es gab meist jemand, der sich bereit erklärte, einen gewissen Teil zu übernehmen. Oder es wurde gleich auf die Komiteemitglieder aufgeteilt. Es gab immer mal Situationen, wo ich mehr übernommen habe, als die anderen, aber das ist und war mehr die Ausnahme als die Regel.

    Für die Teilnahme an den Seminaren wird ein Beitrag erhoben, um die Verpflegung abzusichern. Am Anfang war der für die Teilnehmer und für die Komitemitglieder gleich. Dann meinte einer unserer Mitglieder, wir sollten doch mehr geben, als die anderen Teilnehmer, um auch in dieser Hinsicht ein Vorbild zu sein. Von den damals Anwesenden gab es keinen Ein- oder Widerspruch.

    Wer neu ins Komitee kommt, stutzt erstmal. Die meisten denken, sie würden von der Zugehörigkeit zum Komitee profitieren und nicht, dass ihr Einsatz auch in finanzieller Hinsicht mehr gefragt ist.

    Bibelarbeit - herausfordernd aber so segensreich.

    Neues Material bereichert den Unterricht

    Mit den Jahren bekamen wir anderes Material, dass wir während der Seminare gebrauchen konnten. So durchlaufen die Teilnehmer nacheinander vier Klassen: 1. Klasse Die Regeln des Unterrichtens, 2. Klasse Methoden des Unterrichtens. 3. Klasse Methoden des Bibelstudiums. In der 4. Klasse wird in jedem Jahr ein Lebensbild aus der Bibel durchgenommen. Dazu werden gemeinsam die Lektionen erarbeitet. So können die Teilnehmer vorbereitet in ihre Gemeinden zurück gehen. Dort sind dann auch Teilnehmer, die schon mehrere Jahre hinter einander in der 4. Klasse mitmachen.

    Einige der Mitarbeiter sind schon vom Herrn heimgerufen worden, wie auch Bruder Mukabila.

    Wenn wir mehr Mitarbeiter brauchten, die während des Seminars beim Unterrichten mitmachten, haben wir uns in den umliegenden Gemeinden umgesehen. Wer sich besonders gut in der Sonntagschularbeit vor Ort einsetzte, wurde gebeten, auch im Komitee mitzumachen. Das hat sich als ein sehr gutes Prinzip erwiesen. Der Herr hat aber sehr fähige Geschwister geschenkt, die dazu kamen und eine Bereicherung für das Komitee und die Arbeit in den Gemeinden sind.

    Die Ältesten befürchteten eine Auflehnung der Jugendlichen

    Nach einigen Jahren des Sonntagschulseminars, traten die Jugendlichen an uns heran, weil sie sich benachteiligt fühlten und meinten auch für sie solle etwas gemacht werden. Es war nicht leicht, die verantwortlichen Brüder in den Gemeinden zu überzeugen, dass solch eine Veranstaltung für die jungen Leute keine Meuterei oder eine Auflehnung bedeutete. Bruder Mukabila, selbst Ältester, hat zu dem Zeitpunkt in vieler Hinsicht den Weg zu dem Jugendseminar geebnet. Jetzt kommen die Jugendlichen dazu in den Osterferien zusammen. Im August, in den großen Ferien ist dann das Seminar für die Sonntagschulhelfer.

    Ich bin sehr dankbar, dass sich über die Jahre solche fähigen Mitarbeiter herauskristallisiert haben, die bereit sind sich einzusetzen und ihre Gaben zu nutzen. Die Zusammenarbeit ist mir sehr wertvoll geworden.

    In unserem Herrn verbunden

    Eure Ruth